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Arzt-Patient-Beziehung
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Die Arzt-Patient-Verhältnis


Das Arzt-Patienten-Verhältnis ist durch verschiedenste Einflüsse berührt. Zum einen ist der Arzt mit sehr unterschiedlichen Menschen konfrontiert, zum anderen gibt es die unterschiedlichsten Ärzte. Der Arzt soll das Gespräch führen und muss als Dolmetscher fungieren. Er hat teilweise mit unbekannten, teilweise mit Langzeitpatienten zu tun. Aus dieser Vielfalt ergibt sich eine hohe Komplexität des Arzt-Patienten-Verhältnisses.


Zur Gesprächsführung

Bevor es überhaupt zu einem Gespräch kommt, werden die Rollen auf Arzt und Patient verteilt. Dies geschieht häufig durch Körpersprache, die Führungsanspruch bzw. Unterordnungsbereitschaft signalisiert und sich durch den gesamten Dialog zieht.


Führung durch den Patienten

  • Wertvolle Ressource. sollte aber nicht zur Gewohnheit werden



  • Führung durch den Arzt

  • Man ging früher von einer dominanten Rolle des Arztes aus(veraltet)


  • Aktuelle Vorstellungen sehen den, Arzt als führenden und partnerschaftlichen Gesprächspartner (Vorstellungswelt des Patienten = "Laienkonzept")


  • Der Arzt sollte bei seiner rolle unbedingt das Beschwerdebild des Patienten beachten!!!



  • Die hausärztliche "Langstreckenbeziehung"
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    Fallbeispiel

    Patient: 18-jährigerMann.
    Diagnose: Seit Kleinkindesalter Asthmatiker.
    Problem: Patient nimmt Behandlung und Krankheit nicht ernst(keine regelmäßige Einnahme und hoher Zigarettenkonsuln), doch durch einen Milieuwechsel (Umzug in eine WG) ändert sich das Krankheitsbild in Hypochondrie, wobei die asthmatischen Symptome weitestgehend verschwunden sind.
    Lösung: Der Arzt redet ganz offen mit dem Patienten über seine Hypochondrie (Behandlungswiderstand)
    Ergebnis: Der Patient nimmt den Arzt immer weniger in Anspruch und kommt schließlich mit einer kleinen Aerosolmedikation aus.

    Der Arzt kann die langjährige Beziehung ausnutzen und offen mit dem Patienten reden ("Prinzip der Längsschnittbeobachtung")


    Dolmetscherfunktion und patientennahe Koordination gebietsärztlicher Aktivitäten

    Fallbeispiel

    Patient: 82-jähriger Witwer, sehr rüstig, seit 5 Jahren Witwer.
    Diagnose: Seit Tod der Frau hypochondrische Depression und zusätzlich eine Hüftarthrose.
    Problem: Der Patient geht in diverse Arztpraxen und holt sich verschiedenste Befunde ein. Er erhofft sich nun von seinem Hausarzt eine Entscheidung.
    Lösung: Der Arzt sollte sich weniger an den Befunden der anderen Ärzte orientieren, sondern mehr als rächkundiger Berater dienen, der mit dem Patienten die einzelnen Behandlungsmöglichkeiten durchphantasieren, so dass der Patient selbst zu einer ihm angenehmen Lösung findet.

    Der Arzt hat zwar selbst keinen Überblick aufgrund der vielen verschiedenen Befunde fremder Ärzte, ist jedoch in der Lage, diese mit dem Patienten durchzugehen (Berater, nicht Ratgeber)!


    Der Bremser/Der "furor therapeuticus"

    Fallbeispiel

    Patient: 26-jähriger Mechaniker (Bodybuilderfigur).
    Diagnose: Massive Ischialgie, die aber nicht unbedingt operabel sein muss.
    Problem: Der Patient tritt sehr dominant auf (wie sich herausstellt, wegen seiner Unsicherheit) und zieht eine direkte OP einer Therapie vor.
    Lösung: Der Arzt kann den Patienten zu einer vorläufigen Therapie überreden und nach einer Woche sind die Ischiasschmerzen abgeklungen.

    Der Arzt soll dem Patienten die Angst vor der jeweiligen Therapie nehmen, indem er ruhig und gelassen spricht und die Behandlung im einzelnen darstellt!

    Fallbeispiel

    Patientin: Eine 70-iährige Patientin leidet seit Jahren unter Schwindelzuständen.
    Diagnose: Fettstoffwechselstörung.
    Behandlung: diätische und medikamentöse Maßnahmen.
    Problem: Schwindel wird immer schlimmer, aber der Arzt hegt den starken Verdacht, dass die Patientin die Medikamente nicht regelmäßig einnimmt (keine regelmäßige Frequenz von Wiederholungsrezepten).


    Mögliche Analyse der Arzt-Patienten Beziehung auf 2 Ebenen
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  • Sachliche Ebene: "Blutdruck und Schwindel sind bei der Patientin unverbessert, aber aus welchen Gründen hat sie meine Verordnung nicht befolgt?"


  • Emotionale Ebene: "Patientin ärgert sich über zunehmenden Schwindel und ist enttäuscht über Misserfolg der Behandlung. Sie sucht die Schuld aber nicht bei ihrer eigenen Non-Compliance, sondern beim Arzt!"


  • Bei beiden Ebenen besteht nun die Möglichkeil, auf der Seite des Patienten (pro) oder gegen ihn (contra) zu argumentieren. Zusätzlich besteht die meist ungünstige Variante der Doppelbotschaft, da in ihr eine Bejahung und eine Verneinung enthalten sind. Der Patient weiß also nicht, aufweichen Aspekt er eingehen soll!) Der Arzt hat die Wahlfreiheit, auf welcher Ebene er die Situation angehen will!"

    Merke

    GESUNDHEITSERZIEHUNG MÖGLICHST NIE KONTROVERS SACH- ODER GEFÜHLSEBENE JE NACH PERSÖNLICHKEIT DES ARZTES


    4 Arzttypen

    schizoid

    pro: Selbständigkeit, Sachlichkeit
    contra: verliert Kontakt zum Patienten

    Im o.g. Beispiel: Der Arzt übersieht aufgrund des losen Kontakts die Non-Compliance und könnte die Patientin höchstens durch Abklärungsprozeduren zufrieden stellen.

    depressiv

    pro: Einfühlungsvermögen, Aufopferungsvermögen
    contra: keine schöpferische Distanz, aufopfernde Überaktivität

    Im o.g. Beispiel: Der Arzt hätte am ehesten das geforderte Einfühlungsvermögen, läuft aber Gefahr, die Non-Compliance durch zu persönlichen Kontakt aufrecht zu erhalten.

    zwanghaft

    pro: Exaktheit, Treue, Gewissenhaftigkeit
    contra: autoritär, dogmatisch, übersieht leicht seelische Aussagekraft einer Krankheit

    Im o.g. Beispiel: Der Arzt würde die Non-Compliance schnell ansprechen, aber die Patientin würde die Bevormundung und somit die Behandlung ablehnen.

    hysterisch

    pro: optimistisch, spontan, offen
    contra: Zwang zum Erfolg, Flucht nach vorn und somit unüberlegte therapeutische Maßnahmen

    Im o.g. Beispiel: Der Arzt ist kurzfristig erfolgreich, aber auf lange Sicht reagiert er abweisend auf Misserfolge.

    Merke

    EIN ARZT KANN SEINE PERSÖNLICHKEIT NICHT ÄNDERN, ABER ER KANN FLEXIBEL MIT SEINEN STÄRKEN UND SCHWÄCHEN UMGEHEN UND DIESE PATIENTENGERECHT DOSIEREN!


    Sprache als Werkzeug der Arzt-Patientenbeziehung
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    Ein Arzt muss mit seinem Patienten sprechen, um ihm seine Krankheit zu erklären und ihm seine Behandlung ggf. auch seine Nicht-Behandlung im vollem Umfang (Medikamente usw.) zu erläutern. Problematik: -schwerwiegende Verständigungshürde aufgrund des Fachjargons des Arztes(durchschnittlich 13000 Fremdwörter im Vokabular eines Arztes) Kritik am Medizinstudium: es gibt zwar einen Kurs für Fachsprache, aber es existiert kein Fach, in dem man lernt, wie man dem Patienten die Diagnose in "normaler" Sprache verständlich macht!!!

    Beispiel "amerikanische Studie"

    Weniger als 50% der Fragen (Name des Medikaments, sein Zweck, Einnahmeform u. -Häufigkeit) konnten vom Patienten direkt nach der Behandlung beantwortet werden.


    Das ideale Bild einer Arzt-Patienten-Beziehung

  • Persönlich und gegenwartsbezogen


  • "Ich-und-Du"- und "Hier-und-Jetzt"-Gefühl


  • Gerade diese Beziehung ist besonders am Anfang einer hausärztlichen Betreuung anzutreffen, denn dann sind Patient und Arzt noch "neugierig" aufeinander


  • Oft ist Routine eher negativ für eine solche Beziehung, da gerade neue Symptome dann untergehen und von dem alten Bild ersetzt werden (z.B.: banaler Dialog oder Oberflächlichkeit)



  • Belastungen der idealen Beziehung

  • Häufig durch Enttäuschungen sowohl bei dem Arzt als auch beim Patienten (z.B.: Therapie schlägt nicht an oder Patient ist undankbar)


  • Enttäuschung soll kein Wertungsvorgang, sondern ein Erkenntnisvorgang sein, denn nur dann kann dieses Gefühl hilfreich sein



  • Grenzen und Ende der Beziehung

  • Häufig führen künstliche Grenzen zur Entzweiung von Arzt und Patient


  • Meistens geht die Trennung vom Patienten aus (z.B.: der Patient ist mit dem Arzt nicht zufrieden und glaubt, bei einem anderen Arzt besser aufgehoben zu sein)


  • Teilweise ist es auch der Arzt. der die Trennung durchführt (z.B.: Weiterüberweisung an einen Kollegen, weil er die Behandlung für nicht durchführbar empfunden wird/man sich mit dem Patienten nicht versteht)



  • Die Trennung sollte wenn möglich taktvoll und einvernehmlich geschehen!!!


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