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Melanie Döbber


Thesenapier zum Thema "Sexualberatung"

In den letzten zehn Jahren immer mehr "Medikalisierung" oder "Medizinalisierung von Sexualität".

Durch diesen deutlichen Trend und neu entwickelte medizinische Möglichkeiten wird vom Allgemeinmediziner eine gewisse Kompetenz im Bereich der Sexualberatung abverlangt.

Trotzdem hängt die Häufigkeit der ärztlichen Sexualberatung von dessen Fähigkeit und Bereitschaft ab, Sexualität wahrzunehmen und zu thematisieren.


Häufige Inhalte der Sexualberatung:

Aufklärung über Empfängnisverhütung bzw. -planung

Sexuelle Funktionsstörungen (z.B. Appetenz-, Erektionsstörung)

Konflikte mit sexuellen Regungen im Alter

Probleme im Zusammenhang mit der Homosexualität

Konfrontation des Mediziners mit abweichendem Sexualverhalten, insbesondere dem sexuellen Missbrauch von Kindern in der Familie

Diskussion um HIV-Tests, HIV-Infektion und AIDS


Besonderheiten der Sexualberatung:

Balancefindung zwischen reinem Aufklärungsgespräch und psychotherapeutischer Beratung

Überwindung von mehr Hemmungen => Endtabuisierung des Sexualthemas

Anwendung einer offenen und unbefangenen Sprache

Offenes Ansprechen der Peinlichkeit

Konkretes Benennen des Problems

Keine Ratschläge des Arztes an den Patienten sondern eine gemeinschaftliche Beratung über das Sexualproblem

Patient bringt persönliche Erfahrungen und sein Wertesystem ein, der Arzt Gesprächsfähigkeit und Fachkompetenz

Keine Verurteilungen und Wertungen des Mediziners (Akzeptanz der individuellen Wertnormen des Patienten) um eine unbehinderte Urteilsfindung des Patienten zu gewährleisten

Aufbau einer "gemeinsamen Wirklichkeit" von Arzt und Patient vor dem Hintergrund eines ärztlichen Informationsvorsprungs

Bei Bedarf Einbeziehung des Partners in die Sexualberatung

Das Problem wird offen in der Beziehung angesprochen um die Kommunikationsbarriere zwischen den beiden Partnern zu überwinden; Arzt übernimmt die Rolle eines "Dolmetschers" und vermittelt zwischen beiden Parteien


Ziele der Sexualberatung

Lockerung tabubedingter Denk- und Verhaltensblockaden

Milderung erlernter Erwartungsängste

Förderung des Gesprächs unter den Partnern

Positive Verstärkung vorwärtsweisender Verhaltensweisen

Verhinderung von Schlimmeren

Kontroverse Diskussionen über die Gewichtung seelischer als auch körperlicher Faktoren als Ursache für die Störung der sexuellen Funktion. Nach eigenen Erfahrungen als Therapeut ist die überwiegende Zahl der Störungen seelisch begründet.

"Eine gute Anamneseerhebung ist in vielen medizinischen Fächern die halbe, bei psychisch bedingten Störungen beinahe die ganze Diagnose. Das gilt auch für die Mehrheit sexueller Störungen."
(Zitat nach Bräutigam u. Clement, 1989)


Anhang:

4 Basisregeln für den hausärztlichen Umgang mit der HIV-Problematik:

(1) Kein HIV-Test ohne Gespräch vor der Blutentnahme und bei der Mitteilung des Testergebnisses (Keine telefonische Übermittlung)

(2) Kein positives Testresultat vor der Durchführung eines Bestätigungstests mitteilen

(3) HIV-Patienten von Kopf bis Fuß untersuchen

(4) Frühzeitig en behandelbare Komplikationen der HIV-Infektion denken


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